Wildtiere gehören nicht ins Wohnzimmer!

Vorschnell, unüberlegt und oft illegal – Exoten werden trotz fehlender Sachkenntnisse als vermeintliche Haustiere angeschafft und die Tendenz steigt!

Leguan
pixabay.com

Neben Hund, Katze & Co. wollen Tierliebhaber immer wieder Reptilien und andere Exoten ihr Eigen nennen. Dass es kaum möglich ist, oftmals auch giftige Wildtiere wie Schlangen, Skorpione oder Spinnen artgerecht zu halten, wissen die meisten nicht. Denn bisher gibt es leider keinen bundesweit einheitlichen, verpflichtenden Sachkundenachweis, was dazu führt, dass der illegale und vor allem anonyme Internethandel mit Wildtieren floriert. Nur ein Bruchteil der importierten Tiere überlebt das erste Jahr, bedingt durch Stress beim Transport und der nicht artgerechten Haltung im neuen Zuhause. Durch direkten Nachkauf wird somit der Handel noch zusätzlich angekurbelt, fatal für die anspruchsvollen Exoten. Auf der Reptilienbörse werden Tiere in kleinen Plastikboxen direkt zum Mitnehmen verkauft, dabei ist es den neuen Haltern kaum bewusst, welche enormen Ansprüche die Tiere haben und wie hoch die Kosten für geräumige Terrarien, Strom und Futter werden können.


Halter und Tierheime kommen an ihre Grenzen
Und so landen immer wieder Wildtiere von überforderten Haltern in den Tierheimen und Auffangstationen. Laut dem Deutschen Tierschutzbund befinden sich jährlich über 6000 Reptilien in den Einrichtungen! Und auch dort fehlt es oft an Platz, Equipment und Fachwissen, eine Vermittlung in einen privaten Haushalt ist schwierig. Auch wenn diese Wildtiere vermeintlich wenig Platz brauchen und man mit Ihnen nicht Gassi gehen muss, so erfordern sie doch ein hohes Maß an Sachkenntnis und Pflege.


Sachkundenachweis muss Pflicht werden
In Zukunft sollten die potenziellen neuen Besitzer vor dem Kauf nachweisen können, dass sie in der Lage sind, ein solches Tier artgerecht zu halten. Die Tierheime sind auf Unterstützung durch Bund und Länder angewiesen, damit endlich eine einheitliche Regelung gefunden werden kann. Helfen Sie mit und kaufen Sie bitte keine Exoten! Weitere Informationen gibt es auf der Website des Deutschen Tierschutzbundes.

Zurück