Weltmilchtag – Das Leid der Kühe

„Mit dem Weltmilchtag will die Milchwirtschaft für den Konsum von Milch als natürlichem gesunden Produkt werben. Doch hinter dem schönen Schein stecken jede Menge Mythen und kranke Tiere – letztlich basiert die Produktion von Milch heute genauso auf Leid und Tod wie die Fleischindustrie und ist eng mit ihr verwoben“, so Dr. Isabel Knößlsdorfer, Fachreferentin für Veganismus beim Deutschen Tierschutzbund.
Grausamer Genuss
Etwa 3,97 Millionen Kühe müssen hierzulande praktisch jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen, um durchweg Milch geben zu können. Auf die Gesundheit der Tiere hat das verheerende Auswirkungen. Sie sind Studien zufolge häufig abgemagert und ausgezehrt; Euterentzündungen und Stoffwechselerkrankungen sind verbreitet. Die frühe Trennung von ihren Kälbern belastet die Kühe psychisch stark – oft rufen sie tagelang nach ihrem Nachwuchs.
Das falsche Geschlecht wird aussortiert
Männliche Kälber sind hingegen wirtschaftlich wertlos. Sie werden unter extremen Bedingungen ins europäische Ausland oder weiter in Drittstaaten transportiert, wo sie dann einige Zeit gemästet und schließlich geschlachtet werden. Auch die Haltungsbedingungen der Milchkühe haben mit Tierschutz wenig zu tun: Da konkrete gesetzliche Haltungsvorgaben bis heute nicht existieren, ist insbesondere in Süddeutschland die Anbindehaltung noch weit verbreitet. Sie macht es Kühen unmöglich, sich frei zu bewegen, zu säubern, zu kratzen oder bequem hinzulegen.
Alternativen – tierfreundlich und nachhaltig
Milchalternativen wie Hafer-, Soja-, Reis- oder Mandeldrinks, vegane “Sahne” oder “Käse” auf Nussbasis sind mittlerweile in fast jedem Supermarkt zu finden. Diese Produkte sind nicht nur tierfreundlich, sondern schneiden auch hinsichtlich ihrer Ökobilanz und den verbrauchten Ressourcen deutlich besser ab. Wer weiterhin Milch oder Milchprodukte konsumieren will, sollte dringend auf das Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes achten. Auch die Siegel der Bio-Verbände wie Bioland oder Naturland stehen für deutlich bessere Haltungsbedingungen.