Mähroboter – lautlose Gefahr für Heim- und Wildtiere

Gartengerätehersteller machen ihren größten Umsatz mit Mährobotern und Motorsensen, dennoch weisen die akkubetriebenen Gartenhelfer weiterhin gravierende Sicherheitsmängel auf. Sie werden zur rollenden und oftmals tödlichen Gefahr für tierische Gartenbewohner …

Igel versteckt im Gras
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Praktisch ist ein Roboter, der alle paar Tage nach einem fest eingestellten Rhythmus den Rasen mäht, vorzugsweise abends oder nachts, wenn sich Gartenbesitzer und deren Kinder nicht auf den Grünflächen aufhalten. Für Igel und auch andere Kleintiere stellen sie jedoch eine tödliche Gefahr dar.

Igel flüchten nicht
Wittern Igel eine Bedrohung, z. B. durch ein Raubtier, so rollen sie sich blitzschnell zu einer stacheligen Kugel zusammen. Dies mag Fressfeinde abhalten, im Falle eines nahenden Mähroboters jedoch ist es eine tödliche Falle. Denn Igel laufen nicht weg, sondern verharren in ihrer Schutzposition auf der Stelle. Und werden somit von Mährobotern einfach überrollt. Grausame Verletzungen sind die Folgen, die Igel werden skalpiert oder gar zerhäckselt und die meisten sterben daran. Immer mehr Auffangstationen melden entsetzlich verstümmelt Igel und zahllose Ehrenamtliche kämpfen Tag für Tag um das Überleben der kleinen Stacheltiere. Auch andere Kleintiere, wie Kröten oder Echsen und sogar Insekten, werden von den Robotern einfach niedergemäht.

Testergebnisse ernüchternd
Bereits 2018 hat die Stiftung Warentest gefährliche Programmierungs- und Sensorenprobleme an den Geräten festgestellt, einige Roboter machten sogar vor einem stehenden Kinderdummy nicht halt und hinterließen tiefe Schnitte in dessen Schuhe. Auch im Test von 2020 weisen sämtliche Modelle immer noch gravierende Sicherheitsmängel auf und schnitten nicht besser als „befriedigend“ ab. Keiner der getesteten Roboter erkannte einen liegenden Kinderarm! Viele Gartenbesitzer wissen um diese Gefahren für Kinder oder auch schlafende Haustiere und lassen ihren Roboter in der Dämmerung oder Nacht laufen … dann, wenn sich Igel & Co. auf die Futtersuche begeben.

Naturnahe Gärten für den Artenschutz
Aus all diesen Gründen sollte jeder Gartenbesitzer die Anschaffung eines Mähroboters genau überdenken. Von den Gefahren für Kinder und Wildtiere abgesehen, bietet ein ständig getrimmter Rasen auch keinerlei Nahrungsquellen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Wenn im Garten Wiesenblumen und Kräuter wachsen dürfen und nicht mehr als sechs bis zehn Mal pro Jahr gemäht wird, tut man der Natur und seinen tierischen Bewohnern einen großen Gefallen.  Wer gar nicht auf die autonome Hilfe eines Rasenroboters verzichten will, der sollte sein Gerät während des Betriebs beaufsichtigen und davon absehen, es nachts laufen zu lassen.

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