Darf`s auch was weniger sein? - Tierschutz in unseren Schlachthöfen

Seit Jahren decken investigative Journalisten Missstände in der Tiermast, beim Transport und in Schlachthöfen auf. Bilder, die viele aufschrecken, doch am Ende bleibt meist alles wie es ist. Bis im letzten Dezember die Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“ schockierende Bilder aus Schlachthöfen veröffentlichte, die nicht nur bundesweit für Aufregung sorgten.

Schlimme Zustände in deutschen Schlachthöfen
Shutterstock, Dewald Kirsten

Die Tötung von Tieren ist keine leichte Sache. Kaum jemand möchte diese Arbeit noch tun, doch ohne den Kopfschlachter gibt es weder das geliebte Steak noch die Bratwurst auf dem Teller. Alleine rund 40 Millionen Schweine werden jedes Jahr in Deutschland gemästet und am Ende geschlachtet. Damit Schnitzel und Co. möglichst günstig in der Fleischtheke landen, gilt es, von der ersten Minute bis zum letzten Atemzug des tierischen Lebens die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten.

McDonald’s trägt Mitschuld
So auch im Dürener Schlachthof, einem verhältnismäßig kleinen Betrieb im Südwesten von NRW. Die Bilder in der Fernsehsendung „report München“ zeigen schlimme Zustände. Die von „Soko Tierschutz“ in den Schlachthof eingeschleusten Mitarbeiter berichten von Kühen, die nach mehreren Fehlschüssen immer noch lebten und von Schweinen, die nach misslungener Elektrobetäubung am Schlachtband aufgehängt „um ihr Leben kämpften. Erlöst wurden sie nicht, sie fuhren minutenlang strampelnd in Richtung Brühbad“. Die Bilder, die SAT.1 aus diesem Schlachthof veröffentlichte, zeigen das wahre Ausmaß der unhaltbaren Zustände. Die Fastfoodkette McDonald`s wir laut der „Neuen Westfälischen“ auch mit Fleisch aus Düren beliefert, und es scheint denkbar, dass McDonald`s mit seiner Einkaufspolitik mit schuld an der barbarischen Art und Weise der Schlachtungen ist. Deutlich wird: Wo investigativ arbeitende Tierschützer oder Journalisten in Schlachthöfen recherchieren, werden sie auch fündig.

Krokodilstränen helfen nicht
Die Empörung vieler Bürger anlässlich der schrecklichen Bilder war groß. Bei den nach wie vor üppig gefüllten Fleischtheken könnten es aber auch vielfach nur Krokodilstränen gewesen sein. Der Verbraucher ist Teil des Systems. Von der Mast über den Transport bis hin zum Schlachthof und die Läden der Supermärkte und Discounter. An allen Stellen geht es nur um eins: So billig wie möglich – egal was es kostet.

Hier können Sie sich die verstörenden Bilder aus dem Dürener Schlachthof anschauen.

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