Computer ersetzt Tierversuche

Dr. Dr. med. Thomas Hartung und sein Team haben ein System erschaffen, durch das Tierversuche bald der Vergangenheit angehören könnten. Der Erlös für Millionen Tiere, die jährlich in Laboren für die Wissenschaft unter Qualen sterben müssen?

Weiße Maus
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Der Toxikologe und sein Team haben an der „John Hopkins Bloomberg School of Public Health“ in Baltimore eine künstliche Intelligenz geschaffen, wodurch Tierversuche endlich der Vergangenheit angehören könnten. Mit Hilfe eines Computers errechnet die Intelligenz die Giftigkeit von bestimmten Stoffen aus und gibt so Auskunft darüber, ob die Zusammenstellung für den Menschen gefährlich sein könnte – das Ausprobieren der Stoffe an Mäusen, Ratten, Affen und anderen Tieren wäre damit nicht mehr notwendig.

Toxische Vorhersagen
Möglich ist dies mit Hilfe einer riesigen Datenbank, auf die der Computer zugreift. Darin sind über 10.000 chemische Verbindungen und deren Auswirkungen gespeichert. Zudem gibt die Datenbank Auskunft über bestimmte Eigenschaften, Strukturen und mögliche Wirkungen. Durch Algorithmen des maschinellen Lernens ist der Computer nun mit Hilfe der Datenbank in der Lage, auch noch nicht getestete Substanzen zu identifizieren und zumindest eine Vorhersage über deren mögliche toxische Effekte zu treffen.

Beide Seiten der Medaille
Für Tierschütz liegt der größte Vorteil des Computers darin, dass das Leben Millionen Tiere gerettet werden könnten. Doch auch die Forscher müssten die Vorteile des neuen Systems überzeugen. Denn die computergestützte Methode ist nicht nur sehr viel kostengünstiger, sondern auch viel schneller als die „herkömmliche“ Methode, die in bestimmten Fällen bis zu 17 Millionen Euro kosten und mehrere Jahre dauern kann.

Im Sinne der Tiere
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde und Umweltschutzbehörde haben bereits mit der eingehenden Prüfung der computergestützten Toxizitätsvorhersage begonnen. Wir hoffen, dass auch in Deutschland und weltweit so schnell wie möglich auf diese Art der Versuche zurückgegriffen wird – im Sinne der Tiere.

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