Geklonte Affen

In China wurden zum ersten Mal „erfolgreich“ Affen geklont. Nach Medienangaben wollen die chinesischen Forscher die geklonten Javaneraffen künftig „in Serie“ produzieren und zur Erforschung menschlicher Krankheiten einsetzen.

Affen werden für die Forschung missbraucht
Shutterstock, Shkedova Liubov

Laut Medienangaben sollen Forscher in China erstmalig Affen geklont haben. Der Deutsche Tierschutzbund zeigt sich entsetzt über diesen vermeintlichen „Erfolg“, für den nicht nur die Klontiere, sondern auch die Muttertiere leiden müssen.

Unzählige Fehlversuche
Der Verband beklagt, dass oft hunderte von Versuchen fehlschlagen, bevor ein Klontier überhaupt geboren wird. „Die Klontiere sterben meist in unterschiedlichen Embryonalphasen - soweit sie dieses Stadium überhaupt erreichen“, erklärt Roman Kolar, Geschäftsführer Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Das zeige auch die „Erfolgs“-Quote aus China: Nur zwei von 109 Embryonen überlebten. Oft würden die Tiere auch kurz vor oder nach der Geburt sterben, weil beim Klonvorgang die Zelle geschädigt werden kann. Auch Tiere, die nach der Geburt längere Zeit überleben, seien oft krank und würden unter Schmerzen leiden, so der Verband. Die Ammentiere, welche die Klontiere austragen müssen, würden ebenfalls leiden, - unter Hormongaben und meist sehr schweren Geburten, einschließlich vieler Tot- und Fehlgeburten.

Klonversuche auch in Deutschland möglich
Der Deutsche Tierschutzbund gibt an, dass Klonversuche an Tieren nach der derzeitigen Rechtslage auch in Deutschland möglich wären. Solange Tierversuche noch nicht vollständig verboten sind, fordert der Verband zumindest Versuche an Affen per Gesetz zu verbieten. „Dieser Versuch aus China stößt ein Tor auf zu einem Wettlauf für noch mehr Tierversuche an Primaten“, befürchtet Kolar. “Die aktuellen Klonversuche zeigen, dass Primaten aber auch andere Tierarten von weiten Teilen der Wissenschaft noch immer als reine Experimentierobjekte gesehen und eingesetzt werden. Ihre Individualität, ihre dem Menschen ähnliche körperliche und emotionale Leidensfähigkeit wird dabei ausgeblendet.“

Produktion „in Serie“
Die chinesischen Forscher planen scheinbar, die geklonten Javaneraffen künftig „in Serie“ zu produzieren um sie zur Erforschung menschlicher Krankheiten einzusetzen. Entsprechende Versuche seien meist mit schweren Schmerzen, Leiden und Schäden für die Tiere verbunden. Primaten sind sinnesphysiologisch hoch entwickelt und auf soziale Beziehungen angewiesen. Es ist davon auszugehen, dass sie unter einer derartigen Versuchsdurchführung und den Bedingungen im Labor sogar mehr als andere Tiere leiden müssen, so der Deutsche Tierschutzbund.

Zurück